Südspange stoppen

Posted on

In den frühen Morgenstunden besetzten Aktivist*innen von „Südspange stopppen!“ am 7. August mehrere Bäume, entlang der B404, im Vieburger Gehölz in Kiel. Damit protestieren sie gegen den geplanten Autobahnausbau der A21. Eine Mahnwache wurde nahe der Besetzung errichtet in der sich viele Anwohner*innen und Interessierte über die Besetzung und den geplanten Ausbaue informierten.

Der geplante Ausbau sieht ein 25 Hektar großes Autobahnkreuz, ca. 35 Klimometer lange vierspurige Asphaltbahnen und Nebenstrecken durch den Grüngürtel im Süden Kiels vor. Dazu sollen teile des Vieburger Gehölz, Kleingärten weichen. Auch das politische Kommunikations- und Kulturzentrum Alte Meierei könnte einigen Planungsszenarien zufolge betroffen sein.

Durch den Ausbau soll Kiel von dem Autoverkehr entlastet werden. Studien zeigen jedoch, dass die Belastung des Autoverkehrs durch den Ausbau um 73% zunehmen könne. Mangels ausreichenden öffentlichen Nahverkehr würden Anwohner*innen verstärkt auf Autos zurückgreifen. Auch ist die Entlastung des Theodor-Heuss- Rings durch das neue Bauprojekt nicht gegeben, da die geplante Strecke östlich der Stadt entlangführen wird und keine alternative zum Theodor-Heuss-Ring bietet.

Die Aktivist*innen kritisieren, dass der Ausbau im Widerspruch zu den ausgerufenen Klimanotstand der statt Kiel stehe. Dieser sieht eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes durch den Autoverkehr um 40% bis 2035 vor. Die Aktivist*innen der Aktionsgruppe „Südspange stoppen!“ fordern nun, die Ausbaumaßnahme „Südspange“ gegen das Kieler Verkehrsproblem auszusetzen und Steuergelder stattdessen in ein nachhaltiges öffentliches Verkehrssystem zu investieren, auch um einen Anschluss der umliegenden Dörfer zu gewährleisten.

Der Grüngürtel ist ein wichtiges Habitat für seltene Tier- und Pflanzenarten. Zudem leistet der Grüngürtel einen wichtigen Beitrag zur Luftqualität in Kiel.

Mit der Aktion wollen die Aktivist*innen von „Südspange stoppen!“ erreichen, dass betroffenen Kieler*innen, Ortsbeiräten und weiteren Akteur*innen sich aktiv gegen den geplanten Ausbau engagieren und dass Kiel den selbst ausgerufen Klimanotstand ernst nimmt

Die Aktion wurde am Sonntag freiwillig beendet.