Sechs Tage lang, vom 29. Mai bis zum 3. Juni, besetzten Aktivist*innen einen Bauplatz in Brunsbüttel.
In den frühen Morgenstunden errichteten zwanzig Aktvist*innen auf dem Bauplatz zwei Holzkonstruktionen, sogenannte Tripods um eine mögliche Räumung zu erschweren. Der Protest richtet sich gegen das geplante Terminal für Flüssigerdgas (LNG), welches in Brunsbüttel zwischen dem stillgelegten AKW Krümmel und der Sonderabfallverbrennungsanlage von SAVA entstehen soll.
LNG wird als neue Brückentechnologie für die Energiewende angepriesen. Die Besetzer*innen kritisieren, dass „wenn immer mehr Erdgas gefördert wird und der Preis sinkt und sich das auf dem Markt verfestigt, gibt es überhaupt keinen ökonomischen Anreiz mehr auf Erneuerbare Energien zu setzen. So das Erdgas sogar aktiv die erneuerbaren Energieträger aus dem Energiemix verdrängt. Anstatt dazu beizutragen, dass wir langfristig darauf umsteigen können.“ Zudem wird bei der Förderung und dem Transport von Erdgas das klimaschädliche Gas Methan freigesetzt, „was eine sehr hohe Treibhauswirkung hat. Also kurzfristig achtzigmal so hoch wie CO2 und auf diese kurzfristige Zeit kommt es ja an, wenn es als Brückentechnologie dienen soll und nicht auf die Zahl die für hundert Jahre gilt.“
Aktuell ist noch nicht entschieden, ob das Terminal wirklich gebaut werden wird. In zwei Jahren läuft die von der Stadt Brunsbüttel gesetzte Frist ab. Dennoch haben die Aktivist*innen von „Erdgas – Brücke ins Nichts“ schonmal den Bauplatz besetzt um zu signalisieren, dass es mehr Widerstand gegen das geplante Bauvorhaben geben wird. „Wenn jetzt auch noch irgendwie Stress dazu kommt und die Drohung dazu kommt: ‚Hey, wenn hier versucht zu bauen, dann kommen wir halt wieder.‘ Dann könnte es der Ausschlaggebende Punkt sein es zu lassen.“