Lebenslaute Konzertblockade des Fliegerhorst-Jagel

Posted on

Mit einer Musikalischen Blockade des Fliegerhorst-Jagel demonstrierten Kriegsgegner_innen gegen kriegerischen Handlungen, die unter anderem von diesem Bundeswehr-Stützpunkt ausgehen. Mehrere Stunden lang wurden alle Ausfahrten blockiert. Zum Ende der Aktion sammelten sich alle Musiker_innen vor dem Haupttor und gaben ein Abschlusskonzert.

Auf dem Fliegerhorst-Jagel ist das Taktische Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ stationiert. Die Hauptaufgabe ist das Ausspähen von und die Erfassung von Zielkoordinaten mithilfe von RECCE-Tornados (speziell für Aufklärungsmissionen ausgestattete Kampfjets) und Drohnen. Der Fliegerhorst soll zum zentralen Ausbildungszentrum der Luftwaffe zu entwickelt werden. Das Geschwader soll ab 2019 um bewaffnete Kampfdrohnen und anderes erweitert werden.

 

Aus dem Aufruf zur Blockade:

Fliegerhorst Jagel: Hier in Schleswig-Holstein ist das „Taktische Luftwaffengeschwader 51 Immelmann“ stationiert. Hier beginnt auch der Krieg.

Von hier aus starten Tornados in den Krieg nach Syrien. Sie liefern Ziele zur Bombardierung und Zerstörung.
– Hier werden Drohnenpilot*innen für ihren Einsatz in Afghanistan und Mali ausgebildet.
– Hier werden Drohnenbilder ausgewertet, die in Mali aufgenommen wurden.
– Ab 2019 soll Jagel der zentrale Stationierungsort für Bundeswehr-Kampfdrohnen werden.
Jagel wird Luftwaffen-Ausbildungszentrum für die Tornado-Kampfflugzeuge.

Aufklärung“ klingt harmlos, ist aber zentrales Element jeder Kriegführung. Hier werden tödliche Entscheidungen getroffen, deren Opfer vorwiegend Zivilpersonen sind. Drohnenkrieg setzt die Hemmschwelle zum Töten herab.

Folgen des „Kriegs gegen den Terror“ allein in Afghanistan, Irak und Syrien: fast 2 Millionen Tote und unzählige körperlich und seelisch Verwundete; flächendeckende Zerstörungen; Millionen von Flüchtlingen; Hass, Angst, Gewaltbereitschaft und neuer Terror. Krieg wird zum Dauerzustand. Die Bevölkerungen sollen sich an immer mehr Rüstung gewöhnen, statt auf friedliche Konfliktlösungen und Ursachenbekämpfung zu setzen.

Wirtschaftsbosse und Politiker*innen behaupten gerne, Deutschland müsse seine „Verantwortung wahrnehmen“ und meinen damit, Deutschland müsse aufrüsten und sich an noch mehr Kriegen beteiligen. Unsere Position ist diametral entgegengesetzt: Verantwortung bedeutet, sich dem Drängen nach immer mehr Kriegseinsätzen entschlossen entgegenzustellen. Frieden können wir nie mit militärischen, sondern immer nur mit friedlichen Mitteln entwickeln.

Schon gewusst,
– dass eine einzige Stunde Tornadoflug 43.000 Euro kostet?
– dass ein vierstündiger Tornadoflug 20 000 Liter Kerosin verbraucht
– und dass dabei die gleiche CO²-Menge ausgestoßen wird wie von durchschnittlichen KfZ-Pendler*innen in ihrem ganzen Berufsleben?

Wir fordern:
Keine Kampfdrohnen für die Bundeswehr!
Keine Ausbildung zum Töten in Jagel
Ende der Auslandseinsätze der Bundeswehr
Zivile Konfliktlösungen statt immer neuer Kriegseinsätze
Keine Abschiebungen nach Afghanistan und nirgendwohin