Mit einem Großaufgebot von 220 Polizist_innen, darunter eine technische Einheit aus Eutin, zwei Wasserwerfern und zwei Räumpanzern rückte die Polizei der besetzten Luftschlossfabrik in Flensburg zu Leibe.
Vor zweieinhalb Jahren wurde das Gelände an der Harniskaispitze besetzt und das Wohn- und Kulturprojekt Luftschlossfabrik entstand. Über mehrere Jahre zerfiel das Gelände, weil die Stadt Flensburg das Areal für über 30 Jahre an die Tycoon GmbH verpachtete. Es sollten Flugbote gebaut werden. Wie sich rausstellte handelte es sich hierbei um eine Briefkastenfirma.
Eine halbe Stunde bevor der Wecker klingeln sollte wurde ich wach und war schon im Begriff mich wieder auf die Seite zu legen als plötzlich mein Handy klingelte. „Die Polizei ist vor Ort“. Schnell aus dem Bett gesprungen, Kameratasche umgehängt, eine Cola eingepackt und ohne Frühstück ging es los. Natürlich war genau an dem Tag die Luft aus dem Fahrradreifen raus.
An der Zufahrtsstraße angekommen sah ich schon, dass die Polizei die Kollegen vom NDR nicht durchließen, weswegen ich mich dazu entschied einfach eine Straße weiter zu nehmen, wo ich keine Probleme hatte an dem einen Polizeiwagen vorbei zugehen. Schnell daran vorbei und schon war ich bei der Luftschlossfabrik.
Kurz darauf rückte der Rest der Polizei an. 220 Polizist_innen, zwei Wasserwerfer und zwei Räumpanzer machten sich bereit um ca. 30 Menschen von dem verbarrikadierten Gelände zu räumen. Durch ein Loch im Zaun verschaffte sich die Polizei Zugang zum Gelände und wurde prompt mit Farbbeuteln beworfen. Als Antwort kamen die Wasserwerfer zum Einsatz und versprühten eine komplette Tank Ladung Wasser auf die Besetzer_innen die sich auf dem Dach befanden. Nach einiger Zeit zogen sich die Besetzer_innen ins Gebäude zurück wo sie, laut Augenzeugen berichten sehr ruppig geräumt wurden. Insgesamt kam es zu 17 Ingewahrsamnahmen.
In der Pressekonferenz zeigte sich Simon Faber auch erstaunlich ehrlich: „Bedauerlich, dass keine demokratische Lösung gefunden wurde.“